XTL-Kraftstoffe sind synthetische Kraftstoffe, die im Gegensatz zu fossilem Diesel (gewonnen aus Erdöl), aus einer Vielzahl verschiedener Ausgangsstoffen hergestellt werden können. Die Ausgangsstoffe werden in einem synthetischen Verfahren so angepasst, das sie in ihrer chemischen Struktur fossilem Diesel ähneln. Am Ende des Herstellungsprozesses entspricht der fertige Kraftstoff den Anforderungen der Kraftstoffnorm EN DIN 15940. Je nach verwendeten Rohstoffen und Herstellungspfad, werden XTL-Kraftstoffe in unterschiedliche Unterkategorien aufgeteilt. Die XTL-Herstellung im Detail:
HVO wird durch eine katalytische Reaktion mit Wasserstoff (Hydrierung) in Kohlenwasserstoffe umgewandelt. Durch diesen Prozess werden die Pflanzenöle in ihren Eigenschaften an fossile Kraftstoffe angepasst. HVO wird bereits heute schon in großen Mengen produziert, zudem weißt der Kraftstoff hohe Skalierungsmöglichkeiten bezüglich der Rohstoffe auf.
BtL wird durch die Vergasung der Biomasse, bei der das sogenannte Synthesegas erzeugt wird und der anschließenden Synthese mit dem Fischer-Tropsch-Verfahren hergestellt. BtL-Kraftstoffe sind Biokraftstoffe der zweiten Generation.
Aus Erdgas wird durch partielle Oxidation Synthesegas (CO und H2) hergestellt, dieses wird im Fischer-Tropsch-Verfahren zu flüssigen Kohlenwasserstoffen, einem „synthetischen Rohöl“, umgewandelt. Dieses synthetische Rohöl wird weiterverarbeitet und zu hochwertigen paraffinischen Produkten fraktioniert.
Ausgangsstoffe für PtL (Power-to-liquid) sind Wasser, Kohlenstoffdioxid und elektrische Energie, daraus wird Synthesegas erzeugt. Mit Fischer-Tropsch-Synthese werden langkettige, flüssige und feste Kohlenwasserstoffe erzeugt. Die Herstellung dieser Kraftstoffe befindet sich noch in der Entwicklungsphase, vereinzelt können bereits einige Projekte damit betrieben werden. Im Allgemeinen sind diese Kraftstoffe auch als E-Fuels bekannt. Detaillierte Informationen zu E-Fuels findet sich auf der Informationsplattform von e-FUEL TODAY, eFuelsNow und e-fuels.de
Der fertige XTL-Kraftstoff kann auch als synthetischer Diesel bezeichnet werden, da dieser durch ein chemisches Herstellungsverfahren gewonnen wird. Für die XTL-Herstellung können die Rohstoffquellen entweder biogenen, nicht biogenen oder auch fossilen Ursprungs sein. Dabei hat die Auswahl der Rohstoffe und Herstellung einen maßgeblichen Einfluss auf die Emissionsreduktion des Kraftstoffes.
Biogene Rohstoffquellen werden aus Pflanzen, Pflanzenresten und biogenen Abfällen oder Gülle gewonnen. Produzierte Kraftstoffe aus diesen Rohstoffquellen können deshalb auch den Biokraftstoffen zugeordnet werden. Zu Ihnen gehören z. B. HVO (Hydrotreated Vegetable Oil) oder auch BtL (Biomass-to-Liquid).
Quellen nicht biogenen Ursprungs werden hingegen, wie auch im späteren Herstellungsverfahren, chemisch hergestellt. Zu ihnen gehört zum Beispiel erneuerbarer Strom oder auch Atomstrom (PtL: Power-to-Liquid).
Zu den Fossile Rohstoffquelle zählt zum Beispiel Erdgas, welches für die Rohstoffherstellung von GtL (Gas-to-Liquid).
Die Informationsplattform über XTL-Kraftstoffe. Alles rund um die Nachhaltigkeit, Herstellung und den Einsatz von synthetischem Diesel.
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